Ottrauer Anekdoten

Mondstermer

Vor vielen Jahren leuchtete der Himmel rot aus Richtung Görzhain. Die Einwohner aus Ottrau vermuteten eine Feuersbrunst in ihrem Nachbarort und packten Eimer, Leitern und anderes Gerät zusammen und rannten über die „Höhe“, um den Görzhainern beim Feuerlöschen zu Hilfe zu kommen. Wie groß war das Erstaunen, als sie auf halber Strecke feststellen mussten, dass es sich nicht um eine Feuersbrunst, sondern um den hell erleuchteten Mond handelte! Seit dieser Zeit werden die Ottrauer auch als „Mondstermer“ bezeichnet, da sie ja, ausgerüstet mit Leitern, den Mond stürmen wollten.

Schrotmaschine

Der Ottrauer Kleinlandwirt Thiel hatte seine Kühe und alles weitere Vieh und landwirtschaftliche Gerät verkauft, legte sich aber dennoch eine Schrotmaschine zu. Als ihn Lorenz Kohl daraufhin fragte, ob sich das denn lohnen würde, antwortete Herr Thiel: „Lohnt sich denn ein Radio?“

Kaiser an Kaiser

Ende des 19. Jahrhunderts lebte in Ottrau ein Schneider mit Namen Kaiser, der so arm war, dass er sich noch nicht einmal eine Nähmaschine leisten konnte. In seiner Not schrieb er einen Bittbrief an Kaiser Wilhelm II. (mit der Überschrift?) „von Kaiser an Kaiser“ und schilderte sein Problem. Laut Überlieferung soll die Bitte erfolgreich gewesen sein.

Transformator

Als vor vielen Jahren das Transformatorenhäuschen gebaut wurde fragte Anneliese Kaiser von der Bilz die Bauarbeiter: „Bär kimmt de häj nie?“ „Der Transformator!“ war die Antwort der Maurer gewesen. Daraufhin bemerkte die interessierte Frau: „Doss wett awer äng, bann der sing Frä unn die Kenn mitbrängt!“

Pfeifenraucher Heinrich Lippert:

Är Jonge, doss schwierigste ferr mich ess, bann ich omm Klo sitz: vonne dense unn hinge dricke!“

Die vier Ochsen

Bauer Lorenz Kohl fuhr mit seinem Wagen, gezogen von zwei Ochsen, an Bauer Thiel vorbei. Bauer Thiel fragte: „Wo wollen die drei Ochsen denn hin?“ Antwort von Bauer Kohl: „Am vierten vorbei!“

Schönen Gruß an Pohl Hein

Vor einiger Zeit, als Europäer noch selten in Japan anzutreffen waren, traf Otto Herta in der Lobby eines Hotels in Tokio auf einen europäisch aussehenden Mann. OH fragte neugierig auf Englisch:

Guten Tag, wo kommen Sie denn her?“

Aus Kanada. Und Sie?“

Aus Deutschland.“

Der Fremde fragte weiter auf Deutsch: „Von wo denn da?“

Aus der Gegend zwischen Frankfurt und Kassel“

Und wo genau?“

Aus der Nähe von Alsfeld!“

Können Sie mir das noch genauer sagen?“

Aus Ottrau!“

Schönen Gruß an Pohl Hein!“

Wie OH dann voller Überraschung erfuhr, stammte der Fremde ursprünglich aus der Nähe von Fulda und war in seiner Kindheit oft mit seinem Vater unterwegs gewesen, wenn dieser Gasflaschen im hessischen Raum ausgefahren hatte. Ein Kunde war auch Heinrich Pohl, Schmied in der Neukirchener Straße, gewesen.

Wind und Strack

Schüler Konrad Wind (Lippse Kunn) trägt einen Stapel Bücher durch den Klassenraum, als diese plötzlich zu Boden fallen.

Lehrer Strack: „Na da ging wohl ein starker Wind!“

Konrad Wind: „Nein, sie lagen nicht Strack (gerade)!“

Ehepaar Strack

Zu einer Zeit, als Lehrer finanziell noch nicht so gut standen, sagte

Frau Strack zu ihrem Mann: „Wollen wir uns ein Ei teilen?“

Ein Ottrau

Erwin Hartung: „Es gitt nur inn Otter – awer sprechs net wejrer!“

Geburtstag Heinrich Stein

Na Heinrich, bi gitts da so noch’em sechzigste Gebottstog?

Heinrich: ich wiss nett, ich honn noch nett alles prowiert!